Trotz weltweiter Sparmassnahmen bei der Entwicklungszusammenarbeit gab es letztes Jahr auch Lichtblicke: Die Kindersterblichkeit war so tief wie seit vielen Jahrzehnten nicht mehr. Der weltweite Zugang zu Trinkwasser hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Auch dank Projekten der Internationalen Entwicklung der Heilsarmee Schweiz.
Unsere Arbeit verbesserte die Lebensumstände von 300'000 Menschen weltweit. Doch der Gegenwind bleibt stark und die Herausforderungen gross. Umso wichtiger ist es, dass wir zusammenstehen und auch in Zukunft Zeichen der Solidarität setzen.
Zeichen für Menschen wie Olga Maria Castillo in Nicaragua und Nsumbu Njawu aus der DR Kongo. Oder für Adriana, deren Geschichte sie im Videobeitrag vom Schweizer Fernsehen SRF verfolgen können.
Das Projekt der Heilsarmee Schweiz in Brasilien bei SRF «mitenand».
Ein Projekt konkret erleben
Jean Mutombo, Verantwortlicher für Entwicklungszusammenarbeit der Heilsarmee in der Demokratischen Republik Kongo, erklärt im Video, wo das Projekt zur Ernährungssicherheit ansetzt und welche Rolle dabei Speiseraupen sowie die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen spielen.
Unsere Arbeit in Zahlen
17‘000
Schulkinder nahmen in Sambia im Rahmen unseres WASH-Projekts an einer von über 500 Veranstaltungen zu Hygiene an Schulen teil. Die WASH-Projekte verbessern den Zugang zu frischem Trinkwasser und stärken die Gesundheit. Die Kinder leiden seltener an Krankheiten oder Durchfall und verpassen dadurch weniger Schultage.
82 %
der Teilnehmenden unseres Projekts auf den Philippinen konnten dank günstigen Darlehen, Spargruppen und neuen Geschäftsideen innerhalb von nur einem halben Jahr ihr Einkommen erhöhen und teilweise sogar verdoppeln. Insgesamt unterstützten wir weltweit 56’911 Menschen mit einkommenssteigernden Aktivitäten oder entsprechendem Wissen und Kursen.
3’510
Menschen im Stadtteil Mirpur 11 in Dhaka, der Hauptstadt Bangladeschs, erhielten im vergangenen Jahr einen kostenlosen Zugang zu medizinischer Versorgung und Zahnbehandlungen. Darunter sind viele Menschen mit Lepra und Tuberkulose. Ein Grossteil der Betroffenen gehört der muslimischen Minderheit der Bihari an.
60’000
Menschen in Kenia, Sambia und Simbabwe erhielten unmittelbar lebensnotwendige Güter wie Essen, Hygieneartikel und Medikamente durch unsere Nothilfeprojekte. 2024 sorgten Dürre und Überschwemmungen für eine humanitäre Notlage in weiten Teilen Südostafrikas.
73%
der Bevölkerung in den Gemeinden, in denen wir entsprechende Projekte umsetzen, haben ihre politische Beteiligung gesteigert. Die Projekte förderten ihre Mitsprache und Möglichkeiten zur Partizipation sowie ihr Wissen über politische Rechte und Prozesse, zum Beispiel in Haiti, Bangladesch, Pakistan oder der Demokratischen Republik Kongo.
24'916
Menschen aus gefährdeten oder benachteiligten Bevölkerungsgruppen wie körperlich oder geistig Beeinträchtigte, Indigene oder LGBTQ+-Personen wurden dabei unterstützt, ihren Stimmen Gehör zu verschaffen. Dies betrifft beispielsweise Forderungen gegenüber lokalen Behörden für ein Recht auf Wasser und sanitäre Einrichtungen, eigene Rechte oder Sozialleistungen.
Patenschaftsbericht 2024 «Bildung weltweit»
Das Kinderheim Joyville der Heilsarmee auf den Philippinen hat eine Kapazität von 23 Plätzen. Letztes Jahr fanden 21 Kinder dort ein vorübergehendes Zuhause. Im Joyville konnten sie sich unter vollumfänglicher Betreuung entwickeln. Dazu gehörte auch der obligatorische Schulbesuch, bei dem sie Unterstützung in Form von Büchern und Aufgabenhilfe erhielten. Mit dem heimeigenen Transportfahrzeug wurden die Kinder zur Schule gefahren und wieder abgeholt. In einem Seminar lernten sie zudem ihre Rechte kennen, und ein gemeinsamer Ausflug stärkte ihre sozialen Kompetenzen und war eine willkommene Abwechslung.
Ausserdem führten wir einige Renovationsarbeiten an den Gebäuden von Joyville durch und reparierten den Wassertank der Schule.
«Ich kam im April 2023 ins Joyville. Meine Eltern trennten sich, meine Mutter suchte Schutz in einem Frauenhaus. Der Tag meiner Ankunft veränderte mein Leben für immer. Joyville ist mehr als nur ein Ort zum Leben. In der kurzen Zeit, die ich hier bin, habe ich so viele positive Veränderungen erfahren. Ich habe hier Freunde und eine neue Familie gefunden, die mich verstehen. Wir lachen zusammen und helfen einander. Hier kann ich wachsen und wieder zur Schule gehen. Ich bekomme alles, was ich brauche: gutes Essen, Kleider und einen sicheren, bequemen Schlafplatz. Dank all dem kann ich mich auf die Schule und meine Zukunft konzentrieren.»
Was wurde mit den Spenden 2024 realisiert?
Mit den erhaltenen Mitteln konnten wir den Betrieb und Unterhalt des Heims und den damit verbundenen Schulbesuch der Kinder sicherstellen. Die Mittel deckten die Personalkosten, und die Kinder erhielten Unterstützung bei dem benötigten Schulmaterial. Auch eine gute, regelmässige medizinische Versorgung einschliesslich Zahnbehandlung war möglich.
Ausblick
Der Beginn einer neuen Projektphase steht an. Das bedeutet, dass wir aufgrund der aktuellen Resultate Ziele und Massnahmen für die nächsten vier Jahre festlegen. So wollen wir auf Veränderungen, neue Herausforderungen und Bedürfnisse der Kinder eingehen.
Zudem streben wir eine Zertifizierung des Heims an. Mit dieser Massnahme möchten wir das lokale Fundraising vorantreiben. Der Kauf eines neuen Vans für den Transport wird ebenfalls geprüft. Das jetzige Fahrzeug bleibt manchmal einfach stehen. Dafür zahlt man auf den Philippinen eine Strafe, und wir können so die Sicherheit der Kinder nicht mehr vollumfänglich gewährleisten.
Weitere Themenpatenschaften
Die Heilsarmee bietet nebst der Themenpatenschaft Bildung weltweit drei weitere Patenschaften an: Sauberes Wasser für Afrika, Kinder und Familie sowie Wissen und Bildung für Haiti. Durch die Themenpatenschaften können wir Ihre Spenden kontinuierlich und nachhaltig einsetzen.