Dario Vetsch, Brocki
Dario Vetsch, Brocki

In der brocki.ch fand Dario Wertschätzung, Stabilität und einen Arbeitsplatz.

Dario arbeitet in der Brocki in Bern. Aktuell ist er im Verkauf tätig. Er sortiert die beschrifteten Boxen nach Kategorien, sorgt für Ordnung im Laden und hilft Kunden mit seiner freundlichen Art weiter. Besonders gefällt ihm der direkte Kundenkontakt, wenn er jemanden beraten oder ein gesuchtes Produkt finden kann. «Die Brocki ist eine wahre Schatzgrube», sagt er mit einem Lächeln. Doch der Weg hierhin war nicht leicht.

«2001 hat mein Vater Suizid begangen und ich habe ihn leblos aufgefunden. Das verfolgt mich bis heute», erzählt Dario. «Ich verstehe, weshalb er es getan hat. Mein Vater litt an Blutkrebs – er war schwer krank und wollte einfach, dass die Schmerzen aufhören. Das Schlimmste war das Gefühl von Einsamkeit und Hilflosigkeit, das mich überkam, als ich das Zimmer betrat und realisierte, dass mein Vater tot vor mir lag.»

Auf die Frage, wie er diesen Schicksalsschlag als junger Mann verarbeitet habe, antwortet er: «Ich habe meinen Schmerz mit Kickboxen einfach weggekämpft. Das hat immer gut funktioniert. Aber heute weiss ich, dass ich zusätzlich Hilfe gebraucht hätte.»

Ein normales Leben – bis der Körper streikte

Von aussen hat man Dario das Erlebte lange nicht angemerkt. Sein Beruf als Koch erfüllte ihn. Er gründete eine Familie und wurde zweifacher Vater. Doch nach zwanzig Jahren in der Küche machte sein Rücken nicht mehr mit: «Körperlich macht dich diese Arbeit kaputt. Und auch meine psychischen Probleme haben mir auf den Rücken geschlagen.»

Dario ist eine Kämpfernatur und hat nicht einfach aufgegeben. Er meldete sich bei der IV und begann mit einer Umschulung zum Fachmann Betreuung. Doch bald holten ihn auch hier seine unverheilten seelischen Wunden ein. Der Beruf hat ihm zwar gefallen – doch wegen der anhaltenden Rückenprobleme fehlte ihm nun ein sportliches Ventil, um mit der psychischen Last klarzukommen.

Dario Vetsch – traurig. Brocki vom Glück verlassen
Dario Vetsch – traurig. Brocki vom Glück verlassen

«Die Hilflosigkeit war das Schlimmste.» Dario

«Nach einem halben Jahr war ich völlig am Ende», erzählt er. «Daraufhin habe ich mich selbst in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.»

Neuanfang in der Brocki

brocki.ch – mehr als nur ein Secondhandladen

Die Heilsarmee-Brockis stehen für nachhaltiges Einkaufen mit sozialem Mehrwert. An zahlreichen Standorten in der Schweiz schaffen sie Arbeitsplätze für Menschen mit erschwertem Zugang zum Arbeitsmarkt. So fördert die brocki.ch nicht nur ökologisches Handeln, sondern auch soziale Teilhabe. Darüber hinaus unterstützt sie weitere soziale Projekte der Heilsarmee mit ihren Erträgen.

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Brocki Heilsarmee

So hilft die Heilsarmee-Brocki

Erfahre mehr über die soziale und ökologische Wirkung von brocki.ch

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Mit der Zeit übernahm Dario viele neue Aufgaben. Er ist ein gefragter Allrounder: «Ich arbeite auf der Verkaufsfläche, führe Gespräche mit der Kundschaft, räume auf und helfe überall, wo es nötig ist.» Neben den vielseitigen Aufgaben ist es für Dario vor allem das Gefühl, gebraucht zu werden, das ihn motiviert. «Ich bin jemand, der gerne Verantwortung übernimmt. Es tut einfach gut, wieder in einem Team zu arbeiten und diese Wertschätzung zu spüren.»

Die Gründe, warum jemand Unterstützung braucht, um wieder in die Arbeitswelt einzusteigen, sind sehr unterschiedlich. Genau deshalb sind integrative Arbeitsplätze, wie jener von Dario bei der brocki.ch, so wichtig. Denn sie ermöglichen es, auf individuelle Lebenssituationen einzugehen und vorhandene Stärken sinnvoll einzubringen. Es geht nicht nur um die Leistung, sondern vor allem um den Menschen dahinter.

Stabilität im Alltag – und im Spiel

Mittlerweile ist Dario fest angestellt und arbeitet in einem 50-Prozent-Pensum. Er schätzt die Flexibilität, die ihm das ermöglicht. Seine Frau ist die Hauptverdienerin – neben seinem Job in der Brocki führt Dario den Haushalt und kocht für die Familie.

Insgesamt geht es ihm heute deutlich besser – auch wenn es nach wie vor Momente gibt, in denen Dario aus dem Gleichgewicht gerät. Aber er geht anders damit um als früher: «Wenn ich merke, dass es mir zu viel wird, ziehe ich mich bewusst zurück oder spreche mit jemandem. Auch wenn nicht jeder Tag gleich gut läuft, komme ich viel schneller wieder raus aus einem Tief.»

Grosses-Engagement-bei-der-Arbeit
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Dario ist mit grossem Engagement dabei – ob bei der Arbeit …

Leidenschaft-Petanque-Spiel
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… oder seiner Leidenschaft, dem Pétanque-Spiel.

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