20250623 Perrelet John- le locle coup d’pouce
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Nach der Zeit allein mit seinen Problemen geniesst John Perrelet die gemeinsamen Stunden mit seinen neugewonnenen Freunden.

Aufgewachsen ist John Perrelet (68) als zweitjüngstes von sechs Geschwistern im idyllischen Isère, einem Dorf in Frankreich. Er ist ausgebildeter Förster und sehr naturverbunden. Darauf beruhen unter anderem seine Nähe zu den Tieren, seine botanischen Kenntnisse und sein vielseitiges künstlerisches Talent.

Werte und soziales Engagement

Allein mit der Last

Als John in den Ruhestand ging, genoss er einen gewissen Komfort. Er wohnte mit seiner Partnerin in einem Haus und erhielt eine Rente. Doch innerhalb kürzester Zeit verlor er alles. Seine Partnerin, mit der er auch die Finanzen teilte, verliess ihn überraschend und hinterliess ihm ein finanzielles Chaos. Zudem wurde sein Mietverhältnis wegen Eigenbedarfs aufgelöst und John verlor sein Zuhause. Zur gleichen Zeit erlitt er auch noch eine Angina pectoris, die glücklicherweise keine bleibenden Schäden zur Folge hatte. Danach befand er sich in einem nie dagewesenen Zustand der Unsicherheit.

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«Meinem engsten Umfeld zu sagen, dass ich nichts mehr habe und Hilfe brauche, war zu schwierig für mich.»

John

Obwohl John eine AHV-Rente bezog, fand er keine dauerhafte Wohnlösung mehr. Dank seines breiten Netzwerks kam er immer wieder für eine kurze Zeit irgendwo unter. So lebte er gut ein Jahr. Die Menschen in seinem engsten Umfeld um Hilfe zu bitten, war für ihn unerträglich und es erschien ihm ihnen gegenüber auch unfair. So entschied er, seine Situation für sich zu behalten.

Bürokratie und Selbstzweifel

So schlief John weitere sechs Monate im Freien oder in Kirchen, in die er sich einschlich. Was ihn jedoch am meisten belastete, war der Mangel an Stabilität und Perspektiven gepaart mit einer tiefen Erschöpfung. Seine materielle Krise wurde zu einer existenziellen: «Ich glaubte, ich sei am Ende angelangt. Ich erkannte mich nicht wieder. Ich war verzweifelt und wollte mit diesem Leben abschliessen. Ich brauchte dringend Hilfe!»

Neue Freunde bei der Heilsarmee

Eines Tages führte ihn seine Suche nach Hilfe in den «Coup d’Pouce» der Heilsarmee in Le Locle.  Er durfte dem Leiter Luca Orlando, seine Situation schildern. Die beiden verstanden sich von Anfang an sehr gut. Luca bot John eines der Studios der Heilsarmee in der Region an und unterstützte ihn bei den administrativen Schritten. Zudem stellte er ihm zwei Mitglieder der Heilsarmee in La Chaux-de-Fonds vor, mit denen sich John anfreundete. Das brachte sein Lächeln zurück.

«Le Coup d’Pouce» – Wohnhilfe und Sozialberatung im Kanton Neuenburg

«Le Coup d’Pouce» ist ein Dienst der Stiftung Heilsarmee Schweiz und befindet sich in Le Locle im Kanton Neuenburg. Wir reichen erwachsenen Menschen in Not eine helfende Hand, indem wir ihnen vorübergehende Unterkünfte, Notunterkünfte und eine professionelle Sozialberatung sowie Sozialhilfe leisten. Das Angebot von «Coup d’Pouce» richtet sich an alle Menschen, die sich in einer Notlage befinden, unter Ausgrenzung leiden, an einer Sucht erkrankt sind sowie an Migrantinnen und Migranten.

Coup d’Pouce 20250623 Perrelet John-9
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Sympathie auf den ersten Blick: John Perrelet und Luca Orlando

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John entdeckt auf seinen Streifzügen durch die Natur immer wieder Interessantes – manchmal auch ein Kunstwerk.

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John hat wieder Lebensmut und freut sich auf die Zukunft.

Luca war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. «Das Vertrauen und die Sympathie, die er mir während dieser schweren Zeit entgegenbrachte, stärkten meine angeschlagene Psyche. Ich konnte mich erholen und meine Energie in eine neue Richtung lenken. Insbesondere habe ich meine kreative Ader wiederentdeckt und einige Kunstprojekte in Angriff genommen», führt er aus.

John hat lange nach einem Ort gesucht, an dem er seine Sachen abstellen und eine Bilanz seines Lebens ziehen kann. Sein Fazit: «Nachdem ich jeglichen Halt verloren hatte, geniesse ich jetzt mein neues Zuhause und die wiedergewonnene Stabilität. Nun fürchte ich mich nicht mehr vor der Zukunft, sondern schreite ruhig und zuversichtlich voran.»

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