«Habt keine Angst! Ihr sucht Jesus aus Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist nicht mehr hier. Er ist auferstanden! Seht her, das ist die Stelle, wo man ihn hingelegt hatte.»
Markus 16,6
Wohin ist der Tote verschwunden? Zeugen behaupten, ihn lebend gesehen zu haben.
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Jesus ist gestorben (Mk. 15,37) – schneller, als Pilatus, der ihn zum Tod am Kreuz verurteilt hat, es erwartet hätte. Josef, ein angesehenes Mitglied des Hohen Rats, geht umgehend zu Pilatus und bittet ihn, den Leichnam von Jesus begraben zu dürfen. Als «heimlicher» Jünger von Jesus hatte er der Hinrichtung nicht zugestimmt. Er will ihm wenigstens ein würdiges Begräbnis verschaffen. Dafür wickelt er ihn in ein neues Leinentuch, legt ihn in eine noch nie benutzte Grabkammer und wälzt einen grossen Stein davor, beobachtet von den Frauen, die mit Jesus unterwegs gewesen waren.
Obwohl der Tod von Jesus offiziell bestätigt ist, haben die obersten Priester nach wie vor Angst vor dem Einfluss, den Jesus auf das Volk hat. Sie erinnern sich an seine Aussage: «Drei Tage nach meinem Tod werde ich von den Toten auferstehen!». Sie befürchten, dass seine Nachfolger den Leichnam stehlen könnten, um dann zu behaupten, Jesus sei tatsächlich auferstanden. Deshalb lassen sie das Grab versiegeln und zusätzlich von Soldaten bewachen.
Einen Tag später, frühmorgens in der Dämmerung, nähern sich mehrere Frauen der Grabstätte, um den Leichnam von Jesus mit wohlriechenden Ölen einzusalben. In diesem Moment ereignen sich mysteriöse Dinge: Die Erde bebt, ein Engel erscheint, der Stein vor dem Grab ist beiseite gewälzt, die Wachposten liegen wie tot am Boden – und das Grab ist leer. Die Worte des Engels an die Frauen sind klar, aber schwierig zu glauben: «Ich weiss, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. Er ist nicht mehr hier. Er ist auferstanden, wie er es vorhergesagt hat!». Da erinnern sich die Frauen an die Worte von Jesus vor seinem Tod. Und sie befolgen den Auftrag des Engels, den anderen Jüngern zu erzählen, was sie erlebt haben. Im ersten Moment glauben die Männer ihnen kein Wort, sie halten den Bericht für leeres Gerede.
Die Wachsoldaten erstatten ebenfalls Bericht an die führenden Männer. Sie nehmen Bestechungsgelder entgegen und behaupten, der Tote sei von seinen Jüngern gestohlen worden.
Währenddessen zeigt sich Jesus an unterschiedlichen Orten und zu verschiedenen Zeiten seinen Nachfolgern: den Frauen beim Grab, zwei Jüngern unterwegs nach Emmaus, der ganzen Gruppe der Jünger in Jerusalem – insbesondere Thomas, der die Berichte der anderen zuerst nicht glauben kann, schliesslich einer Gruppe von mehr als 500 Personen. Während 40 Tagen begegnet er den Jüngern mehrmals und gibt ihnen die Gewissheit, dass er lebt. Die Erzählung über seine Auferstehung lässt sich nicht aufhalten und verbreitet sich in aller Welt …
Irene Gerber
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