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Petras Leben verlief von Beginn an schwierig: Von den Eltern erfuhr sie kaum Liebe, aufgezogen wurde sie von ihrer Grossmutter, ihr Stiefvater schlug und misshandelte sie regelmässig. Ihre Mutter und Grossmutter hatten nicht die Kraft und den Mut, sich für sie zu wehren, sie schwiegen zu allem.
Im Alter von 18 Jahren folgte Petra dem Ruf einer Freundin in die Prostitution. «Ich wollte unbedingt weg von meiner Familie und sah darin eine Chance,» erzählt sie rückblickend. Anstatt wie erhofft viel Geld zu verdienen, erlebte sie aber in diesem Milieu noch mehr Gewalt, Betrug und Misshandlung und wurde weiter traumatisiert.
Mit der Kraft einer Löwin
«Ich habe Petra gesagt, dass ich jederzeit, auch nachts, für sie da bin. So konnte ich ihr Mut zusprechen.»
Jederzeit da
«Ich habe Petra gesagt, dass ich jederzeit, auch nachts, für sie da bin», ergänzt Vlatka. «So konnte ich ihr Mut zusprechen. Ich musste ihr aber auch sagen, dass sie Geduld haben muss, denn der Aufbau eines neuen Lebens geschieht nicht über Nacht.»
Rahab bezahlte für fünf Tage Petras Zimmermiete. So musste sie sich nicht mehr anbieten und konnte ein paar Tage wegfahren. Das war der erste Schritt raus aus der Prostitution. Als nächstes konnte Petra dank der engen Vernetzung mit anderen Einrichtungen der Heilsarmee bald eine Stelle im Brockino Basel antreten und in eine Notwohnung von Rahab einziehen.
«Das Motto ‹Suppe, Seife, Seelenheil› der Heilsarmee hat mich bei diesem Begleitprozess von Anfang an geleitet», erklärt Vlatka. «William Booth hatte Recht: Du musst dem Menschen zuerst eine Grundversorgung geben, damit sie Gott als Hirten erleben können. Ich bin so dankbar, dass die Heilsarmee konkrete Ressourcen zur Verfügung hat. Auch durch diese praktische Hilfe hat Petra gesehen, dass ein Ausstieg möglich ist.»
Irene Gerber
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