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Krayzie lebt da, wo andere ihren Müll entsorgen.

«Ich lebe in Pinalagad, einer Siedlung auf einer Müllhalde im Stadtteil Valenzuela in Manila. Meinen Vater habe ich nie wirklich kennengelernt. Ich war noch sehr klein, als er in meiner Gegenwart erschossen wurde. Besonders tragisch: Mein Vater wurde Opfer einer Verwechslung. Er hätte nicht sterben müssen.

Doch trotz des frühen Verlustes und der vielen Entbehrungen, die ein Leben auf der Müllhalde mit sich bringt, war ich ein glückliches Kind.

Ein Missbrauch und seine Folgen

Im Alter von 14 Jahren ging ich eines Tages zu meiner Freundin, um mein Mobiltelefon aufzuladen. Zu Hause hatten wir keinen Strom. Ihr Vater verleitete uns dazu, Alkohol zu trinken. Der Alkohol verfehlte seine Wirkung nicht und so legten meine Freundin und ich uns schlafen. Als ich aufwachte, lag ihr Vater auf mir. Ich versuchte ihn wegzustossen. Aber er war zu stark …

Danach änderte sich mein Leben komplett. Ich verlor den Halt und suchte diesen bei den falschen Leuten. Dadurch geriet ich auf Irrwege und landete schliesslich in einer Quartier-Gang. Nächtelang streiften wir durch die Gegend, stets ausgerüstet mit grossen Mengen Alkohol.

In dieser Zeit war ich gegenüber meinem direkten Umfeld, besonders gegenüber meiner Mutter, sehr respektlos. Mich interessierte nur noch die Gang. Sämtliche Versuche, mich von diesem Leben abzubringen, scheiterten.

Sicherheit und Hoffnung

Projekt zum Schutz von Kindern

Auf den Philippinen sind viele Familien von Armut und Perspektivlosigkeit betroffen. Aufgrund der wirtschaftlichen Situation kommt es immer wieder zu Spannungen: Gewalt, Misshandlung und Hunger sind für viele Kinder auf den Philippinen eine Gefahr oder die tragische Realität. Daher betreibt die Heilsarmee auf den Philippinen ein Projekt zum Schutz von Kindern vor Hunger und Armut sowie zur erfolgreichen Integration und Stärkung der familiären Beziehungen.


Nebst Unterkunft, Nahrung, Kleidung und Ausbildung erhalten die Kinder auch medizinische, soziale und psychologische Betreuung und lernen mehr über ihre Rechte. Die Heilsarmee unterstützt sie auch bei behördlichen oder rechtlichen Angelegenheiten durch Betreuung und finanzielle Unterstützung. Zusätzlich betreiben Sozialarbeiterinnen Prävention zum Thema sexuelle Ausbeutung in den umliegenden Gemeinden. Das Projekt hilft Kindern, ihre Vergangenheit zu verarbeiten und sich in einem gesicherten Umfeld eine Zukunft aufzubauen.

Im Rahmen der Kunsttherapie habe ich zudem unterschiedliche Kunstformen, wie das Spielen eines Instruments oder das Malen, kennengelernt. Das hat mein Interesse für verschiedene Künste geweckt.

Einkommen durch Kreativität

Das Malen ist mir aber besonders wichtig. Dadurch kann ich mich ausdrücken. Wenn ich wütend bin oder ich mich langweile, greife ich daher gerne zum Pinsel. Malen heitert meine Stimmung auf und nimmt die Schwere aus dem Alltag. Gerne würde ich auch anderen in der Gemeinschaft die Kunst näherbringen oder sie darin unterrichten.

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Kreativität gepaart mit grossem Talent – eines der Bilder von Krayzie.

Meine kreative Veranlagung nutze ich auch, um mir ein kleines Einkommen zu sichern. So verkaufe ich meine Bilder und Zahnspangen-Imitate. Diese stelle ich ebenfalls selbst her. Eine Funktion haben sie jedoch nicht, sie dienen nur als Schmuckstück. Diese Dienstleistung ist sehr gefragt. So zählen nebst Freundinnen, Freunden und Bekannten auch fremde Menschen, denen ich empfohlen wurde, zu meinen Kundinnen und Kunden.

Zukunftsperspektiven

Ich bin nun im letzten Schuljahr. Meine Heimat, die Menschen und ihre Kultur liegen mir sehr am Herzen. Daher möchte ich nach dem Schulabschluss gern eine Ausbildung machen als Bäckerin, Konditorin, im Pflegedienst oder als Köchin mit Spezialgebiet philippinische Küche.

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«Das Heilsarmee-Projekt hat mich in vielerlei Hinsicht weitergebracht.»

Krayzie

Durch das Projekt habe ich nun auch gelernt, wie ich erkenne, wem ich vertrauen kann. Am stärksten haben mich die vielfältigen Unterstützungsangebote geprägt, durch die ich selbst vieles an mir verändern konnte. Die Heilsarmee hat meine Bedürfnisse erkannt und gedeckt. Dafür bin ich sehr dankbar.»

Ich will helfen

Die Internationale Entwicklung der Stiftung Heilsarmee Schweiz engagiert sich weltweit in der Umsetzung von Hilfsprojekten für Menschen in Not.

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Ihre Spende

In über 12 Ländern helfen unsere Projekte über 300 000 Menschen, ihre Lebensumstände zu verbessern. Durch die weltweite Tätigkeit der Heilsarmee können wir auf ein starkes Netzwerk in unseren Partnerländern vertrauen. Danke für Ihre Spende!

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