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Wir brauchen permanent Mut in unserem Leben. Wenn wir eine Beziehung beenden wollen. Wenn wir jemandem unsere Liebe gestehen. Wenn wir einer Person mitteilen, dass wir Hilfe brauchen. Kurz: wenn wir Grenzen setzen, Bedürfnisse kommunizieren, Neues wagen, für unsere Werte einstehen – uns anderen öffnen und verletzlich zeigen. Aber was ist Mut genau? Das Thema Mut ist so wichtig, dass die Forschungsstelle Sotomo rund 13'000 erwachsene Personen zu ihrem Verständnis von «Mut» befragt hat. Hier ein Einblick in dieses spannende Thema.
Was ist Mut?
Für den griechischen Philosophen Platon war Mut einer der drei Seelenteile neben der Begierde und der Vernunft. Nach dem chinesischen Philosophen Laozi kommt Mut aus der Fähigkeit zu Liebe und Güte. Und der deutsche Philosoph Immanuel Kant definierte Mut als ‘Fassung des Gemüts, die Gefahr mit Überlegung zu übernehmen’. Im Duden wird Mut als Fähigkeit bezeichnet, «in einer gefährlichen Situation seine Angst zu überwinden; Furchtlosigkeit angesichts einer neuen Situation, in der man Angst haben könnte.»
Kein Mut ohne Angst
Man kann nicht über Mut sprechen, ohne Angst zu erwähnen. Angst ist der Grund, warum wir Mut brauchen. Angst hat eine unglaublich wichtige Funktion. Sie hilft uns, Gefahren zu erkennen, einzuschätzen und dann adäquat zu reagieren. Ohne Angst wären wir Menschen längst ausgestorben. Wittert unser Gehirn Gefahr, erhöht sich unsere Herzfrequenz, der Blutdruck steigt, die Muskeln spannen sich an. Der Begriff ist ‘Stress’ und wir haben keinen Einfluss auf die erste Reaktion. Ob das nun eine Konfrontation mit einem zähnefletschenden Tiger oder mit dem unangenehmen Kollegen ist. Beides birgt Gefahr in sich: das eine Verletzung oder Tod, das andere Verletzung oder sozialer Ausschluss, vielleicht sogar eine Abmahnung oder Kündigung. Das Gehirn macht keinen Unterschied zwischen tatsächlichen und erdachten Gefahren.
Was bedeutet Mut für die Menschen in der Schweiz
Die Forschungsstelle Sotomo hat rund 13’000 erwachsene Personen in der Schweiz zu ihrem Verständnis von «Mut» befragt. In dieser Studie kam heraus, dass Mut ein Phänomen mit vielen Facetten ist. Auf die offen formulierte Frage «Was bedeutet Mut für Sie?» kamen vier Grundverständnisse von Mut zum Vorschein.
- WAGNIS Für 30 Prozent der Befragten ist Mut primär mit einem Wagnis verbunden. In dieser Vorstellung bedeutet Mut, Dinge zu tun, die aussergewöhnlich sind, jenseits bekannter Grenzen liegen und ein Risiko einschliessen.
- ÜBERWINDUNG Für 28 Prozent heisst Mut, sich zu überwinden. Mut bedeutet dabei das Verlassen der Komfortzone oder das Überwinden von Ängsten. Anders als beim Wagnis steht nicht die äussere Tat, sondern die innere Gefühlslage im Vordergrund. In beiden Fällen wird Mut jedoch als Probe oder Herausforderung angesehen.
- VERANTWORTUNG Einen anderen Schwerpunkt setzen jene 25 Prozent der Befragten, die Mut mit Verantwortung in Verbindung bringen. Für sie ist Mut Zivilcourage. Es geht darum, für die eigene Meinung oder für andere einzustehen.
- ZU SICH STEHEN 17 Prozent finden schliesslich, dass Mut vor allem bedeute, zu sich zu stehen. Bei diesem Verständnis von Mut steht weniger das Aussergewöhnliche als die die Fähigkeit, auf seine inneren Bedürfnisse zu achten, im Vordergrund.
Mut, die richtigen Pfade zu beschreiten
Wir bei der Heilsarmee begegnen in der täglichen Arbeit auf der Strasse immer wieder mutlosen Menschen. Unsere Aufgabe ist es, für diese Menschen da zu sein und ihnen, in ihren schwierigsten Momenten Mut zu geben. Wir hören ihnen zu und zeigen ihnen Perspektiven auf. Manchmal reicht auch einfach das Anbieten einer warmen Mahlzeit. Die Wege, wie Menschen wieder zu Mut kommen sind sehr unterschiedlich. Für Menschen in Not da zu sein, braucht auch immer wieder Mut, aber mit der Unterstützung unserer Spenderinnen und Spendern bleiben wir täglich zuversichtlich und mutig. Danke, dass du uns in unserer Arbeit für Menschen in Not mit deiner Aufmerksamkeit begleitest.
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