«2001 hat mein Vater Suizid begangen und ich habe ihn leblos aufgefunden. Das verfolgt mich bis heute», erzählt Dario. «Ich verstehe, weshalb er es getan hat. Er war schwer krank und wollte einfach, dass die Schmerzen aufhören. Das Schlimmste war die Hilflosigkeit, die ich in diesem Moment fühlte.»
Auf die Frage, wie er diesen Schicksalsschlag als junger Mann verarbeitet habe, antwortet er: «Ich habe meinen Schmerz mit Kickboxen einfach weggekämpft. Das hat immer gut funktioniert. Aber heute weiss ich, dass ich zusätzlich Hilfe gebraucht hätte.»
Ein normales Leben – bis der Körper streikte
Von aussen hat man Dario das Erlebte lange nicht angemerkt. Sein Beruf als Koch erfüllte ihn. Er gründete eine Familie und wurde zweifacher Vater. Doch nach zwanzig Jahren in der Küche machte sein Rücken nicht mehr mit: «Körperlich macht dich diese Arbeit kaputt. Und auch meine psychischen Probleme haben mir auf den Rücken geschlagen.»
Dario ist eine Kämpfernatur und hat nicht einfach aufgegeben. Er meldete sich bei der IV und begann mit einer Umschulung zum Fachmann Betreuung. Doch bald holten ihn auch hier seine unverheilten seelischen Wunden ein. Der Beruf hat ihm zwar gefallen – doch wegen der anhaltenden Rückenprobleme fehlte ihm nun ein sportliches Ventil, um mit der psychischen Last klarzukommen.