Theaterstück des Korps Orbe an Weihnachten in einem Gefängnis
Theaterstück des Korps Orbe an Weihnachten in einem Gefängnis

Laienschauspieler der Heilsarmee Orbe bei einem Theaterstück, das sie in der Weihnachtszeit in einem Gefängnis aufführen.

Autorinnen und Autoren: Freiwillige der Heilsarmee Orbe

Seit mehr als 40 Jahren üben Freiwillige der Heilsarmee Orbe mit viel Aufwand und Herzblut Theaterstücke ein, die sie in der Weihnachtszeit in verschiedenen Haftanstalten in der Region aufführen. Was sie dabei erleben und was sie motiviert, erzählen sie hier:

«Ich war im Gefängnis, und ihr habt mich besucht.»

«Wir profitieren in der Heilsarmee Orbe von einem reichen ‹Erbe› an Schauspielerinnen und Schauspielern und Menschen, die in der Lage sind, passende Drehbücher zu schreiben. So erlebten wir in all den Jahren viele Abenteuer und wertvolle Kontakte. Die Grundmotivation ist immer dieselbe, die von allen Beteiligten geteilt wird: ‹Ich war im Gefängnis, und ihr habt mich besucht. Was ihr für einen meiner geringsten Brüder oder für eine meiner geringsten Schwestern getan habt, das habt ihr für mich getan!›, sagt Jesus (Matthäus 25,36 und 25,40).
C. P.

Theaterstück des Korps Orbe an Weihnachten in einem Gefängnis
Theaterstück des Korps Orbe an Weihnachten in einem Gefängnis

«Das Ziel ist nicht, einfach eine ‹Performance› aufzuführen, sondern mit den Häftlingen in Kontakt zu treten und ein wenig Licht zu verbreiten.»

Theaterstück des Korps Orbe an Weihnachten in einem Gefängnis
Theaterstück des Korps Orbe an Weihnachten in einem Gefängnis

«Durch das Thema, das im Theaterstück erzählt wird, teilen die Inhaftierten anschliessend oft einen Teil ihrer eigenen Geschichte mit uns.»

Momente der Begegnung

«Ich nehme nun schon seit vielen Jahren an diesen Begegnungen im Gefängnis teil. Das Ziel ist nicht, einfach eine ‹Performance› aufzuführen, sondern mit den Häftlingen in Kontakt zu treten und ein wenig Licht zu verbreiten. Wenn sie im Gefängnis sind, ist das in der Regel kein Justizirrtum, da sind wir uns einig. Aber wir sind nicht hier, um sie noch einmal zu verurteilen. Wir nehmen uns diese Zeit, um sie zu ermutigen. Sie brauchen, genau wie wir, Hoffnung.
Die Zeit nach der Theateraufführung ist für mich genauso wichtig wie das Stück selbst, vielleicht sogar noch wichtiger. Wir bieten den Häftlingen ein Stück Kuchen an, sprechen mit ihnen, greifen die Botschaft des Theaterstücks auf oder zeigen ihnen das Wohlwollen Gottes auf. Ich liebe diese kostbaren Momente der Begegnung.»
A. M.

«Die Besuche in den Gefängnissen während der Weihnachtszeit bringen ein wenig Licht in die Dunkelheit. Durch das Thema, das im Theaterstück erzählt wird, teilen die Inhaftierten anschliessend oft einen Teil ihrer eigenen Geschichte mit uns.»
A. B. 

Ein Augenblick

«Als wir an einem Sonntagnachmittag in der Sporthalle eines Gefängnisses unser Stück aufführten, beobachtete ich die Blicke der Zuschauer. Im Publikum waren Neugier, Lachen, manchmal Überraschung und auch Rührung zu sehen. Aber inmitten all dessen nahm ich einen Blick wahr, der von unendlicher Traurigkeit geprägt war.
Nach der Aufführung hatten wir noch etwas Zeit, um uns mit den Häftlingen auszutauschen. Ich hatte das Gefühl, dass ich einfach nur warten musste, bis dieser so traurige Mann von selbst näherkommen würde. Und so geschah es auch. Vertrauensvoll begann er, mit mir zu sprechen. Als wir uns trennten, nannte ich ihm meinen Vornamen, er sagte seinen und wir schüttelten uns die Hand. Später fragte dieser Mann den Seelsorger der Heilsarmee, ob er mir schreiben dürfe, da unser Gespräch ihn ermutigt habe. Ich sagte natürlich zu. Gott öffnet (Gefängnis-)Türen, damit zerbrochene Herzen wieder geheilt werden und die Hoffnung zu einem Neuanfang führen kann.»
S.

Wertvolle Zeiten

«Die Vorbereitung eines Theaterstücks zu Weihnachten gehört seit Jahren zur ‹Tradition› unserer Heilsarmee-Gemeinde in Orbe. Es ist jedes Mal eine gute Gelegenheit, mit den Schauspielerinnen und Schauspielern ein gemeinsames Projekt vorzubereiten, um viele Menschen zu segnen. Bereits die Zeiten der Vorbereitung sind sehr wertvoll für uns: die Proben, das Anfertigen des Bühnenbilds, das Aufbauen der Kulissen in den Gefängnissen, das Umziehen und Warten … Vor allem aber die Stunden, die wir dann mit den Inhaftierten verbringen können, sind eine Bestätigung für unsere Bemühungen: Wir können ihnen etwas Unterhaltung bringen, sie ermutigen und ihnen die gute Botschaft von Weihnachten weitergeben.»
C.W.

Zeige 0 Kommentare

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    Diese Seite ist durch reCAPTCHA und Google geschütztDatenschutz-Bestimmungen UndNutzungsbedingungen anwenden.

    The reCAPTCHA verification period has expired. Please reload the page.

    This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.

Zurück nach oben