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Dies ist der Versuch, einige Fragen zum Thema «Risiken für Kinder von Suchtkranken» zu beantworten. Allerdings ist das Thema komplex und einfache Antworten gibt es daher nicht. Dies sind keine wissenschaftlichen Erkenntnisse, obwohl es zu dieser Thematik viele davon gibt, sondern mehr Erfahrungen aus unserem Alltag.

Was heisst das für Angehörige – spezifisch Kinder und Jugendliche -, wenn jemand in der Familie suchtkrank ist (sei es Alkohol, Drogen, Spielsucht etc.)?

Die Einflüsse und Folgen einer Suchterkrankung der Eltern sind vielfältig und sehr verschieden. Dies auch aufgrund dessen, dass eine Suchterkrankung oftmals in Kombination mit anderen Schwierigkeiten auftritt (Psychische Störung, Trennung, Armut, etc.)

Welche konkreten Auswirkungen haben suchtkranke Eltern auf die Entwicklung des Kindes / Jugendlichen?

Auswirkungen und Schädigungen können teilweise schon pränatal entstehen oder die Neugeborenen leiden in den ersten Lebenstagen unter den Erscheinungen eines Drogenentzugs. Gerade kleinere Kinder sind den Folgen einer Suchterkrankung stark ausgesetzt und werden oftmals vernachlässigt. Dies nicht selten psychisch und physisch. Einige Kinder, die bei uns im Kinderhaus leben, sind aufgrund einer Gefährdung des Kindeswohls hier, die auf Drogenkonsum etc. zurückzuführen ist.

Was sind typische Spätfolgen für diese Betroffenen?

Grundsätzlich erleben Kinder- und Jugendliche, unabhängig von der Suchtform, dass die Versorgung und Beziehung von und durch die Eltern nicht verlässlich ist. Nebst den möglichen körperlichen Folgen und den Auswirkungen der fehlenden Versorgung und einer eventuellen emotionalen Vernachlässigung, stellt sich irgendwann die Frage nach der eigenen Geschichte und Identität. Was bedeutet es für mich, ein Kind aus einer Familie mit Suchtproblemen zu sein? Die Fragen in diesem Zusammenhang können bis weit ins Erwachsenenleben beschäftigen.

Wie kann man diesen Auswirkungen entgegentreten?

Die Kinder und Jugendlichen werden im Alltag gefördert, begleitet und in ihren Entwicklungsaufgaben unterstützt. Die traumapädagogische und lösungsorientierte Arbeit erweist sich hier als hilfreich. Dies  insbesondere auch in der systemischen Arbeit mit Angehörigen und in der Vernetzung mit externen Fachpersonen, Therapeuten, etc.

Mit zunehmendem Alter treten die Themen Selbstständigkeit und Eigenverantwortung vermehrt in den Vordergrund. Diese fördern wir auch durch regelmässige, ambulante sozial-pädagogische Begleitung, damit der Übergang in die individuelle Anschlusslösung sichergestellt werden kann. Ziel ist es, den Übergang bewusst zu gestalten und eine gelingende Lebensgestaltung der Kinder und Jugendlichen zu unterstützen.

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