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Vor etwas mehr als einem Jahr lebte Cynthia in einer betreuten Wohngruppe. «Das funktionierte jedoch nicht, ich kam nicht voran, hatte verschiedene Jobs, aber nichts passte so richtig. Schliesslich musste ich die WG kurzfristig verlassen und stand vor der Wahl, in ein Obdachlosenheim zu ziehen oder auf der Strasse zu leben», berichtet sie. Da Cynthia keinesfalls in einer Obdachlosenunterkunft wohnen wollte, entschied sie sich für die Strasse.
Das unsichere Leben auf der Strasse
Ein sicherer Rahmen
Nach zwei Wochen auf der Strasse wurde Cynthia am Bahnhof von einer älteren Frau angesprochen. Die Frau erkundigte sich, ob alles in Ordnung sei mit ihr, sie sehe ein wenig blass aus. Sie kamen ins Gespräch und die Dame gab ihr eine Telefonnummer. So kam Cynthia in Kontakt mit dem Angebot des Begleiteten Wohnens der Heilsarmee in Amriswil. Dort war gerade ein Platz frei, und so konnte Cynthia in eine hübsche kleine Dachwohnung eines Mehrfamilienhauses einziehen. Weg von den Gefahren der Strasse, in die Sicherheit und Geborgenheit einer eigenen Wohnung. Im Rahmen des Begleiteten Wohnens erhält Cynthia Unterstützung in den Bereichen, wo sie es braucht und wünscht.
Hilfe auf dem Weg in die Selbständigkeit
Hilfe empfangen und weitergeben
Cynthia ist den Menschen, die ihr in dieser schwierigen Zeit geholfen und ihr eine Chance gegeben haben, von Herzen dankbar. Sie spricht sehr offen über ihre Geschichte und möchte dadurch andere Menschen ermutigen, Hilfe anzunehmen und an sich zu glauben. Aus eigener Erfahrung weiss sie, wie schnell man den Boden unter den Füssen verlieren kann. Und dass es jedem passieren kann, plötzlich vor dem Nichts zu stehen.
Dadurch, dass Cynthia selbst eine Zeitlang auf der Strasse gelebt hat, ist sie auch sensibilisiert für die Nöte ihre Mitmenschen. «Ich schaue jeden Menschen mit einem offenen Herzen an, schenke jedem ein Lächeln. Oftmals gehe ich auch auf die Personen zu, gebe ihnen vielleicht ein Sandwich, das ich gerade bei mir habe. Wir sind alles Menschen, und es ist meine Überzeugung, dass wir niemals herablassend auf jemanden schauen sollten – es gibt immer einen Grund, weshalb ein Mensch in dieser Situation ist. Wir sind alle gleich viel wert und liebenswert.»
Kampagne der Heilsarmee
Unsichere und prekäre Wohnsituationen können zu Obdachlosigkeit führen. In der Schweiz kämpfen ca. 8000 Menschen gegen den Verlust ihres Zuhauses. Die Heilsarmee hat deshalb im Frühsommer 2022 eine Kampagne zu diesem Thema lanciert. Besuchen Sie unsere Kampagnenseite, um mehr zu erfahren.
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Irene Gerber
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