Lesedauer: 5 Min. · 0 Kommentare
·Artikel teilen
Gerade für junge Menschen stellt Arbeitslosigkeit ein grosses Problem dar. Ein Hauptgrund dafür ist oft der Mangel an geeigneter beruflicher Qualifikation. Viele Jugendliche können die Schule nicht beenden oder das Geld für ein Studium fehlt.
Mit Berufsbildung Armut bekämpfen
Um die Armut in Myanmar zu reduzieren, verfolgt die Heilsarmee mit ihrem Projekt einen ganzheitlichen Ansatz. Konkret werden höhere Einkommen durch Mikrokreditgruppen ermöglicht und der Zugang zu sauberem Trinkwasser erschlossen. Das verbessert die Gesundheit und Hygiene von rund 50 000 Menschen in über 100 Gemeinden.
Ein Angebot des Projekts zur Reduzierung der Armut in Myanmar fördert speziell die berufliche Ausbildung der jungen Generation. Das Berufsbildungsangebot vermittelt Fähigkeiten, die den Teilnehmenden bessere Arbeitsmöglichkeiten eröffnen. Denn die Jugendlichen brauchen Jobs, um den Teufelskreis der Armut zu überwinden.
Zwei der Mädchen, die im Heim in Yangon ein neues Zuhause gefunden haben, sind Nan Kham Chay und Tha Nei Lang. Beide stammen aus ärmlichen Verhältnissen.
Die Eltern von Nan Kham liessen sich scheiden als sie noch sehr klein war. Die Mutter versuchte die Familie mit Gelegenheitsjobs so gut wie möglich über die Runden zu bringen. Doch das Essen war oft knapp. Um Nan Kham eine bessere Zukunft zu ermöglichen, sorgte ihr Grossvater dafür, dass sie in das Mädchenheim in Yangon eintreten konnte, in welchem auch bereits ihre Mutter aufgewachsen war.
Ähnlich erging es Tha Nei. Ihr Vater verunfallte bei der Arbeit tödlich, als sie gerade einjährig war. Ihre Mutter verliess Myanmar, um im angrenzenden Indien als Hausangestellte zu arbeiten. Tha Nei kam zu ihrer Grossmutter und ihrem Onkel. Dieser trank jedoch sehr viel Alkohol und so entschied die Grossmutter zum Schutz ihrer Enkelin, diese in einem Mädchenheim unterzubringen. 2017 kam Tha Nei, nach einem mehrjährigen Aufenthalt in einem anderen Mädchenheim der Heilsarmee, nach Yangon.
Bildung für ein selbstbestimmtes Leben
Das Mädchenheim in Yangon ist für Nan Kham und Tha Nei zu einem neuen Zuhause geworden. Ein Ort, an welchem sie Kinder sein und spielen dürfen, Freundinnen finden, Bildung erhalten und vor Gewalt und Missbrauch geschützt, sicher heranwachsen können. «Ich bin glücklich im Mädchenheim der Heilsarmee. Hier kann ich wachsen und mein Wissen vergrössern», erklärt Nan Kham. Auch wenn ihr Start ins Leben nicht leicht war, entwickeln sich die Mädchen hervorragend: «Ich habe das letzte Schuljahr mit Auszeichnung abgeschlossen und auch bereits einige Preise bei Kunst- und Malwettbewerben gewonnen», erzählt Tha Nei stolz. Ihr Zukunftswunsch: Touristenführerin werden, reisen und Neues entdecken!
Bereits während ihrer Zeit im Heim geniessen die Mädchen berufsbildenden Unterricht. Wenn sie das Heim altersbedingt verlassen, sorgt ein Spezialprogramm dafür, dass sie wieder Anschluss an die Gesellschaft finden und nicht auf der Strasse landen. Sie werden darin unterstützt, ihren Bildungsweg weiterzugehen und ihre universitäre oder technische Ausbildung fortzusetzen.
Unterstützen
Bildung gestaltet Zukunft und ermöglicht jungen Menschen dem Teufelskreis der Armut zu entfliehen.