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Onlinesucht, Internetsucht, Computer- oder Handysucht – die Bildschirmsucht trägt viele Namen.

«Nur noch ein paar Minuten!»

Gerade Jugendliche werden schnell in den Bann der virtuellen Welt gezogen. Laut der internationalen Studie „Health Behaviour in School-aged Children“ (HBSC) aus dem Jahr 2018 verbringen die 11- bis 15-Jährigen in der Schweiz im Schnitt unter der Woche 4,4 und am Wochenende 7,4 Stunden pro Tag vor dem Fernseher, Computer, Tablet oder Smartphone. Überwiegend Mehrspieler-Online-Rollenspiele, soziale Netzwerke, wie aber auch Geldspielangebote und Porno-Websites können eine problematische Nutzung begünstigen.

Die am Bildschirm verbrachte Zeit ist jedoch nicht das einzige Kriterium für eine problematische Internetnutzung. Weitere Anzeichen sind u.a. Schwierigkeiten offline zu gehen, sowie die Vernachlässigung von Schlaf, Schulaufgaben, Familienleben und nicht digitalen Freizeitaktivitäten. «Wenn es nicht mehr möglich ist, selbstständig den Konsum zu kontrollieren, ist ein problematischer Konsum gegeben. Der Kontrollverlust – nicht der einmalige, sondern der wiederkehrende – ist somit das deutlichste Anzeichen, dass ein problematisches Verhalten gegeben ist», erklärt Rahel Gall, Geschäftsleiterin Contact Stiftung für Suchthilfe in Bern.

Helden und Göttinnen

Folgen der Bildschirmsucht

Die Abkapselung von der Wirklichkeit hat weitreichende Folgen für das soziale und berufliche Leben sowie auf die Gesundheit. Wegen des ständigen Verlangens, sich im Internet aufzuhalten und der Angst, etwas zu verpassen, vernachlässigen Bildschirmsüchtige oft das familiäre Leben. Reale Freundschaften zerbrechen. Die Betroffenen vereinsamen, ohne dass sie es bemerken. Des Weiteren kann der Konsum von pornografischen Inhalten zu einem gestörten Verhältnis zur Sexualität führen. Zudem unterdrücken viele ihr Bedürfnis nach Schlaf oder es ist ihnen aufgrund des hohen Erregungsniveaus nicht möglich einzuschlafen. Der fehlende Schlaf wirkt sich wiederum negativ auf die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit aus. Gereiztheit, Aggressivität und depressive Züge können die Folgen sein.

Neben dem Schlaf vernachlässigen Internetsüchtige oft auch andere Grundbedürfnisse wie die Ernährung. Sie ernähren sich von Fast-Food oder ungesunden Schleckereien, da die Zeit für eine ausgewogene Mahlzeit fehlt. Oder sie vergessen das Essen komplett. Bewegungsmangel und das ständige Sitzen vor dem Bildschirm führen zu gesundheitlichen Problemen und Haltungsschäden. Weitere Folgen der Onlinesucht: Gelenkschmerzen, Nacken- und Kopfschmerzen, Sehstörungen.

Wie können Eltern der Bildschirmsucht vorbeugen?

Diese Tipps stammen von "Sucht Schweiz"

Reden Sie mit Ihrem Kind über seine Erfahrungen mit digitalen Medien.

Lassen Sie sich Computerspiele, Online-Aktivitäten und Lieblingswebsites und -apps zeigen und fragen Sie nach den Motiven, diese zu nutzen.

Setzen Sie Regeln.

Setzen Sie Regeln bezüglich der Zeit am Bildschirm, der Schlusszeit am Abend sowie der Inhalte, jeweils angepasst an das Alter des Kindes.

Seien Sie ein Vorbild.

Überprüfen Sie Ihre eigenen Mediengewohnheiten und verhalten sie sich so, damit sie ihren Kindern ein Vorbild sind.

Stellen Sie keine Bildschirme ins Kinderzimmer.

Fernseher, Computer und Spielkonsolen sollten, wenn immer möglich, bis ins Jugendalter in einem Gemeinschaftsraum und nicht im Kinderzimmer stehen. Es kann auch vereinbart werden, das Smartphone und das Tablet ab einer bestimmten Zeit abends fern vom Kinderzimmer zu hinterlegen.

Machen Sie Bildschirmzeit nicht zu einem Mittel der Bestrafung/Belohnung.

Bildschirmzeit sollte nicht als Belohnung oder Bestrafung eingesetzt werden. Dies überhöht ihre Bedeutung zusätzlich.

Gestalten Sie bildschirmfreie Zeit.

Sorgen Sie für genügend Freizeitaktivitäten auch ohne digitale Medien.

Die Heilsarmee hilft

Egal ob süchtig, clean oder rückfällig: In der Schweiz und weltweit bietet die Heilsarmee Menschen mit Süchten Gemeinschaft, Annahme und Beratung – seit mehr als 150 Jahren. Die Heilsarmee denkt zudem über die Not hinaus. So dienen die vielfältigen Kinder-, Jugend- und Familienaktivitäten der Heilsarmee auch der Prävention. Mit zahlreichen Outdoor-Aktivitäten holt beispielsweise Out of Town Jugendliche aus der Stadt raus, um draussen Sport zu treiben, dadurch Freundschaften zu entwickeln und den christlichen Glauben ausserhalb vorgepflügter Wege zu entdecken. Im CompiCamp wird den Jugendlichen wertvolles Computerwissen und der sinnvolle Umgang damit vermittelt. Im Zentrum steht aber die Gemeinschaft – die Gemeinschaft untereinander aber auch mit Gott.

Haben Sie Erfahrung mit Bildschirmsucht? Dann teilen Sie diese mit uns!

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