Vom Unfall in die Einsamkeit

Ein Unfall, noch dazu unverschuldet, riss den kleinen Mathieu schon als Kind aus seinem gewohnten Leben. Nach dem Spitalaufenthalt begann Mathieu an Schlafstörungen zu leiden. Konzentrationsprobleme und Wutanfälle waren die Folgen. Über seine Gefühle hatte er nur wenig Kontrolle. So konnten Wutanfälle auch viel später auftreten. «Die anderen Kinder hielten mich für verrückt», erzählt er. Die Schule war eine Qual für Mathieu. Um dem Getuschel, den Blicken und Konflikten auszuweichen, zog er sich zurück. Er fühlte sich unverstanden – auch von den Lehrern und seinen Eltern. Oft verstand er selbst nicht, was vor sich ging.

Der Kontakt zur Heilsarmee erfolgte eher zufällig. Nach vielen Jahren der Abwesenheit, kehrte Mathieu in seine Heimatstadt zurück. Dort führte ihn sein Weg am Sozialbüro der Heilsarmee vorbei. Er informierte sich und bekam Hilfe. Die Heilsarmee half ihm finanziell, die schwierigen Monate zu überstehen. Das wichtigste aber für Mathieu ist die Möglichkeit über seine Probleme offen sprechen zu können und verstanden zu werden. Nach all den Verlusten in seinem Leben, ist es für ihn sehr schwierig, wieder echte Freundschaften zu finden. Das Netzwerk, das er in verschiedenen Gemeinschaften der Heilsarmee gefunden hat, ermutigt, unterstützt und motiviert ihn dabei, weiter voranzukommen. Auf seine Zukunftspläne angesprochen, antwortet Mathieu: «Gern möchte ich wieder eine Partnerin finden.»

*Zum Schutz der Privatsphäre wurde der Name geändert und eine andere Person abgebildet.