Darum ist es mein Wunsch, dass Gott, die Quelle aller Hoffnung, euch in eurem Glauben volle Freude und vollen Frieden schenkt, damit eure Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes immer unerschütterlicher wird.
Römer 15:13
Hoffnung trägt uns durchs Leben und gibt uns in schwierigen Situationen die Kraft, nicht aufzugeben. Warum Hoffnung für uns Menschen so wichtig ist und welche Folgen Hoffnungslosigkeit haben kann, erfahren Sie in diesem Beitrag.
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Hoffnung zu bewahren, wenn alles düster und bedrohlich erscheint, ist keine leichte Aufgabe. Aber genau deshalb muss Hoffnung aktiv und mit maximaler Kraft geschöpft werden. Doch was ist Hoffnung genau und was bewirkt sie?
Hoffnung ist per Definition (*1) eine zuversichtliche innerliche Ausrichtung, gepaart mit einer positiven Erwartungshaltung, dass etwas Wünschenswertes eintreten wird, ohne dass wirklich Gewissheit darüber besteht. Das kann ein bestimmtes Ereignis sein, aber auch ein grundlegender Zustand wie etwa anhaltende Gesundheit oder finanzielle Absicherung. Hoffnung ist die umfassende emotionale und unter Umständen handlungsleitende Ausrichtung des Menschen auf die Zukunft.
Eine positive Einstellung fördert unsere psychische wie physische Gesundheit und stärkt das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Dabei spielt Hoffnung eine zentrale Rolle. Sie gibt uns die Zuversicht, dass unsere Handlungen erfolgreich sein werden und unsere Erwartungshaltung erfüllt wird. Hoffnung ist somit eine wichtige Selbstkompetenz und einer der entscheidendsten Faktoren für Wohlbefinden, Erfolg und Anpassungsfähigkeit. So sind hoffende Menschen selbstbewusster, konzentrierter und aufmerksamer als hoffnungslose Menschen und leiden zudem weniger unter Ängsten und depressiven Verstimmungen. (*2)
Das Hoffnungsbarometer (*3) wurde 2009 von Dr. Andreas M. Walker (Co-Präsident swissfuture) initiiert und wird jährlich für das kommende Jahr in einer grossen Internet-Umfrage erhoben. Dabei wird die Öffentlichkeit über ihre Zukunftserwartungen in verschiedenen Bereichen, über langfristige gesellschaftliche Zukunftsszenarien, über ihre persönlichen Hoffnungen, über die Quellen von Hoffnung sowie über ihre Werte, Welt- und Selbstbilder befragt.
Die Studie zeigt, dass Zufriedenheit und Zuversicht im eigenen Leben bei Menschen in der Schweiz verhältnismässig stark ausgeprägt sind. Dies jedoch in deutlichem Kontrast zur Unzufriedenheit und dem Pessimismus bezüglich gesellschaftlicher Entwicklungen.
Hoffnung ist deutlich mehr als ein vorübergehender Gefühlszustand. Sie ist eine Lebenseinstellung, gibt uns Kraft in schwierigen Zeiten und beeinflusst unsere Handlungen. Hoffnung ist wie ein unsichtbarer Schirm, der uns schützt, indem er ein positives Licht auf Ereignisse und das Leben wirft. So hilft uns die Hoffnung, auch in Krisenzeiten das Gute zu sehen und anzustreben. (*4)
Sind Menschen über eine längere Zeit Stress, Enttäuschung, Trauer, Unsicherheiten und/oder Ängsten ausgesetzt, kann daraus Hoffnungslosigkeit entstehen. Aber auch negative Sicht- und Verhaltensweisen können zu Hoffnungslosigkeit führen. (*5)
Hoffnungslosigkeit ist somit ein emotionaler Zustand, der sich in einer allgemeinen Unzufriedenheit, einem Gefühl der Verzweiflung und einem Mangel an Zuversicht äussert. Breiten sich tiefgehende Zweifel und Aussichtslosigkeit in einer Person aus, können negative Gedanken und Gefühle das Selbstwertgefühl schwächen, die Gesundheit wie die allgemeine Lebensqualität beeinträchtigen und zu einem Abbau des sozialen Netzwerkes führen.
Zu hoffen bedeutet, ein Ziel vor Augen zu haben und Strategien zu entwickeln, dieses Ziel zu erreichen. Das gilt für unsere eigene Zukunft ebenso wie für die Zukunft unserer Gesellschaft und der Welt.
Sich Hoffnung zu erhalten oder wieder neu zu entfalten ist somit entscheidend für ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben. Doch gerade Menschen in Not werden oft von Hoffnungslosigkeit begleitet. Denn wie soll jemand auf bessere Zeiten hoffen, der in einer aussichtslosen Lage zu sein scheint, gerade hungert oder auf der Strasse ums Überleben kämpft?
Damit Hoffnung entstehen kann, sollten wir unterstützen und ermutigen, nicht drängen oder urteilen. Jeder Mensch ist einzigartig und hat seine eigenen Ziele und Wege. Mit Geduld und Einfühlungsvermögen können wir helfen, die Hoffnung wiederzufinden. Ziele wieder zu sehen und sie mit neuer Zuversicht zu verfolgen. Damit Hoffnung entstehen kann, muss die Person als erstes wahrgenommen werden: und zwar als Mensch, mit Träumen, Leidenschaften und Ideen. Exakt das macht die Arbeit der Heilsarmee aus.
Wir sehen die Menschen, die zu uns kommen, ganzheitlich und nicht einfach als «bedürftige Personen». Einer notleidenden Person zu helfen, heisst daher nicht nur, ihr eine warme Mahlzeit oder ein Dach über dem Kopf zu geben. Zu helfen heisst auch, Menschen Hoffnung zu geben, an sich und an die Zukunft zu glauben, und daran, dass sich eine scheinbar aussichtslose Situation ändern kann. Mit unseren Angeboten versuchen wir Hilfesuchenden genau das zu vermitteln. Wir unterstützen sie dabei, ihre Fähigkeiten zu erkennen und Lösungswege aus ihrer Notsituation zu finden.
Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lesen Sie weitere Beiträge zum Thema Hoffnung, und was sie bewirken kann.
*1: Div., «Hoffnung» Wikipedia Deutsch 2024
*2: Dr. Andreas M. Walker, «Hoffnung – eine psychologische Einführung» Weiterdenken 2010
*3: Dr. Andreas M. Krafft, «Hoffnungsbarometer 2024. Zwischen Angst und Vertrauen» Uni St. Gallen 2023
*4: Dr. Doris Wolf, «Die Kraft von Hoffnung und Zuversicht» Psychotipps.com 2023
*5: André Moritz, «Hoffnungslosigkeit überwinden» Soulapy.de Letzter Zugriff: 17.10.2024
Judith Nünlist
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