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Das Leben von Daw Shwe Lone und ihrer Familie war von Armut geprägt. Da sie über kein regelmässiges Einkommen verfügten, litten sie Hunger und hatten kein Zuhause. Wie der Mikrokredit der Heilsarmee ihr Leben veränderte, erzählt sie selbst:
«Unser Familienleben war bisher sehr hart. Ich lebe mit meinem Mann und unserem achtjährigen Sohn in einem kleinen Dorf. Wir hatten kein Zuhause, sondern haben bei verschiedenen Verwandten in der Umgebung übernachtet. Auch zu essen hatten wir kaum. Das Geld reichte nur für eine Mehlsuppe am Mittag und am Abend. Mein Mann ist krank und kann deshalb nicht arbeiten. Durch den Verkauf von Früchten versuchte ich die Familie zu finanzieren. Alles hing davon ab, ob ich genügend einnehme. Oft reichte es nicht einmal für das Nötigste. Für meinen Sohn sah ich keine Zukunft, da ich das Geld für die Schule nicht zusammenbekam.»
Mehr Lebensqualität durch regelmässiges Einkommen
«Von einer Freundin erfuhr ich von dem Mikrokredit-Projekt der Heilsarmee. Ich war sehr interessiert und besuchte das Mikrokredit-Training. In einem fünftägigen Kurs lernte ich alles über die Rahmenbedingungen des Kredits, über Budgeterstellung und Sparen. Danach gründete ich mit vier Frauen aus unserem Dorf eine Mikrokredit-Gruppe. Wir kennen uns gut und bürgen füreinander.»
«Jede von uns arbeitet in einem anderen Bereich: Gemüse und Nahrungsmittel verkaufen, Tierzucht oder Stoffhandel. Wir unterstützen und beraten einander. So können wir gegenseitig von unseren Erfahrungen lernen. Ich habe mit dem Geld einen kleinen Laden eröffnet und verkaufe jetzt neben Früchten auch Alltagsgegenstände. Damit kann ich mehr einnehmen und meine Familie ernähren. Über dem Laden gibt es sogar eine Wohnung, in der ich nun mit meiner Familie lebe.
Stolz auf das Erreichte
«Unser Leben ist jetzt viel besser! Wir haben drei richtige Mahlzeiten pro Tag. Ich bin glücklich, meiner Familie nun ein eigenes Dach über dem Kopf bieten zu können. Wir müssen uns auch keine Sorgen mehr über die Zukunft unseres Sohnes machen. Wir können uns das Schulgeld für die Sekundarschule leisten und vielleicht sogar für weitere Ausbildungen – etwas, das meine Eltern mir nicht geben konnten.
Für meinen Mann konnten wir Medikamente kaufen. Es geht ihm dadurch wieder besser und er kann mir jetzt im Laden helfen. Inzwischen konnte ich den Kredit wieder zurückzahlen. Wir fünf Frauen haben auch einen Teil unserer Einkommen für unser Dorf gespendet. Zusammen haben wir einen Brunnen und sanitäre Anlagen für die Schule finanziert. Wir sind stolz, dass wir so etwas für unsere Gemeinschaft bewirken konnten.»
Die Heilsarmee stärkt Familien und Gemeinden
Das Mikrokredit-Projekt der Heilsarmee verbessert die Lebenssituation von rund 3000 Familien in Myanmar. Die Menschen vor Ort erhalten die Möglichkeit, sich selbst zu helfen. Durch die Investitionen können sie ihr Einkommen steigern, für ihre Familien sorgen und das Schulgeld für ihre Kinder bezahlen. Ausserdem werden neue Arbeitsplätze geschaffen.
In Trainings und Beratungen lernen die Menschen vor Ort neue Fertigkeiten im Umgang mit Geld und Formen der Zusammenarbeit. So wird die Gemeinschaft in den Dörfern gestärkt. Der Zusammenhalt und die Unabhängigkeit von externer Hilfe werden dadurch gefördert. Die Mikrokredit-Gruppen unterstützen sich gegenseitig und sparen einen Teil der Überschüsse für neue Anschaffungen für ihre Familien oder die Gemeinschaft. Das Heilsarmee-Projekt in Myanmar verbessert somit die Bedingungen der gesamten Gemeinde, beispielsweise durch neue Toiletten an Schulen oder eine bessere Versorgung mit Trinkwasser.
Ihre Unterstützung
Die Internationale Entwicklung der Heilsarmee Schweiz setzt weltweit Hilfsprojekte für Menschen in Not um. Durch unsere Hilfe wollen wir den bedürftigen Menschen vor Ort ein Leben in Würde ermöglichen und Hoffnung schenken. Eine ganzheitliche Hilfe zur Selbsthilfe ist unser Ziel.