Armut – eine Lebensgeschichte

«Auf der Flucht vor politischen Unruhen in der Demokratischen Republik Kongo fand ich in der Schweiz Zuflucht. Ich integrierte mich, machte eine Ausbildung, arbeitete und heiratete. Die Ehe war jedoch nur von kurzer Dauer und bald war ich auf mich allein gestellt.

Dank der Unterstützung meiner Freunde fand ich eine günstige Wohnung in der Gemeinde Frutigen. Dort erfuhr ich zu meiner Überraschung, dass es eine Arbeitslosenversicherung gibt und ich Anspruch darauf habe, da ich mehrere Jahre die Beiträge bezahlt hatte. Aufgrund meiner Situation sah ich mich gezwungen, staatliche Unterstützung zu beantragen.

Ich schämte mich so sehr, von anderen abhängig zu sein! Trotz all meiner Bemühungen fand ich keine Festanstellung mehr – nur noch kleine, befristete Putz- und Babysitting-Aufträge mit niedrigem Ein­kommen. Gleichzeitig stapelten sich unbezahlte Rechnungen und meine Schulden nahmen stetig zu.

Gesundheitliche Probleme

Die Heilsarmee – Eine Stütze in der Not

Und so kam es dann auch. Die Sozialberatung der Heilsarmee in Frutigen sorgte dafür, dass mir ein Teil meiner Schulden erlassen wurde und half mir bei der Bewältigung des bürokratischen Aufwands. Ausserdem war mein Berater in dieser schwierigen Zeit eine wertvolle moralische Stütze. Ich fand immer ein offenes Ohr für meine Sorgen.

Mit Unterstützung der Heilsarmee fand ich zudem ein Studio in Reichenbach, wo ich heute ein relativ stabiles Leben führe. Ich habe nun ein Netzwerk von wohlwollenden Menschen um mich, die bereit sind, mich zu unterstützen, wenn ich Hilfe brauche. Gott sei Dank, dass ich diese lieben Seelen auf meinem Weg treffen durfte!»

*Zum Schutz der Privatsphäre wurde der Name geändert und eine andere Person abgebildet.