Obdachlosigkeit führt zu tiefer Scham.

Obdachlos wegen Beziehungsstress

Was sagt die Forschung zu Charlottes Geschichte?

Prof. Dr. Jörg Dittmann, Institut Sozialplanung, Organisationaler Wandel und Stadtentwicklung, Hochschule für Soziale Arbeit, FHNW

Zu den Leistungen der Sozialhilfe gehört zwar, eine geeignete Unterkunft zur Verfügung zu stellen. Jedoch beziehen viele armutsbetroffene Menschen keine Sozialhilfe. Nach vorläufigen Ergebnissen einer von der Hochschule Soziale Arbeit FHNW durchgeführten SNF-Studie zur Obdachlosigkeit in acht der grössten Schweizer Städte waren 91 % der Personen, die draussen übernachteten und 81 % der Menschen, die in einer Notschlafstelle unterkamen, nicht bei der Sozialhilfe gemeldet. Nicht bei der Sozialhilfe angemeldet zu sein, kann viele Gründe haben: Menschen verzichten trotz Notlage, die Sozialhilfe aufzusuchen, da ihnen die Anspruchsberechtigung oder sogar gültige Aufenthaltspapiere fehlen. Misstrauen der Obdachlosen aufgrund negativer Erfahrungen gegenüber Behörden ist weitverbreitet, ebenfalls die Scham, vom Staat Geld zu erhalten. Ebenfalls ein wichtiger Grund für die Nichtinanspruchnahme der Sozialhilfe ist die Angst, sich (weiter) zu verschulden.

Obdachlos als zurückkehrende Auslandschweizerin

Was sagt die Forschung dazu?

Prof. Dr. Jörg Dittmann, Institut Sozialplanung, Organisationaler Wandel und Stadtentwicklung, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW

Wenn finanzielle Schwierigkeiten gross sind, Erwerbsarbeit fehlt und wenige Möglichkeiten bestehen, bei Verwandten oder Freund*innen unterzukommen, gestaltet sich die Suche nach einer Wohnung selbst für Schweizerinnen und Schweizer, die aus dem Ausland zurückkehren, als schwierig. Das Beispiel von Jeannette weist darauf hin, dass der Bezug einer Notschlafstelle nicht selbstverständlich möglich ist. Je nach Region unterscheiden sich die Notunterkünfte sowohl hinsichtlich ihrer Zugangsvoraussetzungen (beispielsweise Preis für die Übernachtung, bürokratischer Aufwand) und ihrer Auslastung.

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  • Motsi

    Eben Auslandschweizer!!
    Wenn sie Ausländerin wäre, hätte man ihr ohne probleme sofort geholfen.
    Soziale Schweiz!!
    Aber nur für Ausländer!!

    • Gino Brenni, Heilsarmee Autor

      Wir verstehen, was Sie meinen: Dass eine Schweizerin mehr Probleme hat, an staatliche Unterstützung zu kommen, als Asylbewerberinnen und -bewerber. Im vorliegenden Fall könnte dieser Verdacht entstehen, jedoch ziehen wir es vor, Hilfesuchende – egal welcher Herkunft und Notsituation – nicht gegeneinander auszuspielen, da dies nur zu Frust, Hass und Gewalt führt. Herzlich, Gino Brenni

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