Manchmal geschehen Wunder – Jesus heilt in der Tat Herzen, auch wenn es menschlich gesehen keine Hoffnung gibt!

Heile Welt – ein Wunschtraum?

Im Grunde wünschen wir uns doch alle – für uns selbst und für unsere Mitmenschen – ein Leben voll von Gesundheit, Freude, Glück und frei von Schmerzen, Angst, Zweifeln und Süchten. Aber dann kommt das Leben dazwischen und alles ist viel komplizierter …

Was lief schief?

Bereits im Mutterleib können wir Stress und negative Emotionen wahrnehmen. Unsere frühen Kinderjahre sind unermesslich wichtig für die Bildung unseres Selbstwertgefühls, unserer Resilienz und letztlich der Bildung unserer Identität. Deshalb haben Erfahrungen wie beispielsweise Mobbing solch fatale Folgen – manchmal ein Leben lang.»
Wir können uns das vorstellen wie bei dem Kurs eines Schiffes. Eine kleine Abweichung zu Beginn der Fahrt bedeutet, dass wir am Ende Meilenweit weg sind von dem Ziel, das wir angepeilt hatten. Je früher uns Verletzungen zugefügt wurden, umso stärker sind die Auswirkungen auf unser Leben.

Was hat Trauma mit Sucht zu tun?

Seelische Verletzungen sind Traumata. Wenn wir solche Traumata in unserem Leben erlitten haben – und das betrifft die meisten von uns – entstehen Wunden, deren Schmerz Menschen geläufig mit Suchtmitteln zu bewältigen suchen. Sucht ist daher ganz oft eine Art Selbstmedikation. Bei vielen Menschen, die von Sucht betroffen sind, könnte eine Traumafolgestörung (PTBS) diagnostiziert werden. Aber die Tragweite von Traumata und deren Heilung war lange kein grosses Thema; man behandelte eher die Symptome, anstatt den Ursprung des Problems aufzuspüren.

Wie heilen?

Wenn wir Menschen langfristig und ganzheitlich helfen wollen, müssen wir die Wurzel des Schmerzes finden und uns darum kümmern. Ansonsten fällt die Person möglicherweise nur von einer Sucht in die nächste. Eine gezielte Therapie kann dabei helfen, aber längst nicht alle Menschen haben Zugang zu einer solchen Möglichkeit.

Hilfe von höchster Instanz

Auch der christliche Glaube «kann» Psychotherapie! Oft ermutige ich Menschen, die nicht wissen, woher ihr tiefster Schmerz rührt, sich vorzustellen, im Thronsaal Gottes zu sitzen, in seinen liebenden Armen. Das ist eine spannende Herangehensweise. Wenn Menschen sich darauf einlassen und etwas von der unendlichen Barmherzigkeit und Gnade Gottes schmecken dürfen, dann kann dies die innere Heilung effektiv beschleunigen oder überhaupt erst möglich machen. Manchmal geschehen Wunder – Jesus heilt in der Tat Herzen, auch wenn es menschlich gesehen keine Hoffnung gibt! Er kümmert sich um jedes Stück unserer Zerbrochenheit und macht etwas Schönes daraus, wenn wir das annehmen können.

Psalm 86,15

Aber du bist ein gnädiger und barmherziger Gott. Deine Geduld ist gross, deine Liebe und Treue kennen kein Ende.

Mit Gottes Augen schauen

Es macht mich immer wieder betroffen, wie oberflächlich wir andere Menschen doch oft beurteilen durch unsere Fehleinschätzungen. Wie schnell wir lieblos reagieren – ohne auf den viel zu schweren Rucksack zu achten, den diese Person aus ihrer Vergangenheit mit sich trägt und unter dessen Last sie schier zerbricht. Gott zeigt uns eine andere Sichtweise: Frei von Verurteilung und Schuldzuweisung, stattdessen mit Liebe, Verständnis und Barmherzigkeit! So wie Jesus es uns vorgelebt hat. Er gab gebrochenen Menschen mit verletzten Seelen ihre Würde zurück! Unsere Aufgabe ist es, heute ebenso zu handeln!

Zum Autor:
Bjørn Marti, Korpsoffizier der Heilsarmee in Biel, ist seit vielen Jahren in der Seelsorge tätig und Mitglied des Care-Teams des Kantons Bern.

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