Wie feiern Sie Weihnachten?
Seit mein Sohn gross ist, ist Weihnachten für mich eher ein Nebenschauplatz. Wenn ich dann in letzter Sekunde an der Bahnhofstrasse meine Geschenke einkaufe und wohl oder übel wie alle anderen Teil des Kauf- und Konsumrausches werde, bin ich froh, wenn mich die Heilsarmee daran erinnert, dass es beim Fest der Liebe eigentlich um etwas anderes gehen würde.
Was wollten Sie schon immer tun, sind aber noch nicht dazu gekommen?
Ich bin im Grunde genommen wunschlos glücklich – vor allem beim Joggen oder auf dem Zürisee. No FOMO (= Fear of missing out, deutsch: Angst, etwas zu verpassen). Manchmal stelle ich mir vor, ich würde in Italien am Meer leben.
Was ist Ihr nächstes Projekt?
In meinem nächsten Film – dieses Mal in der Rolle als Produzent und nicht als Regisseur – geht es um die Orang-Utans auf Sumatra. Regina Frey, eine Biologin aus Zürich, kämpft dort schon ihr ganzes Leben um deren Rettung vor dem Aussterben, sind sie doch immerhin unsere «Cousins». Teil der Biodiversität – und der Schöpfung, wenn Sie so wollen. Und warum sind sie vom Aussterben bedroht? Dreimal dürfen Sie raten. Jedenfalls sieht es ganz so aus, als sei ihre Zeit in der freien Natur gezählt. Zehn Jahre gibt man ihnen noch. Ich persönlich sehe darin eine Parallele zur Heilsarmee: Manchmal sieht es so aus, als stünde man auf verlorenem Posten – aber welchen Sinn hat das Leben, wenn man nicht für das einsteht, woran man glaubt?
Judith Nünlist
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