Das sagt die Forschung:
Wenn finanzielle Schwierigkeiten gross sind, Erwerbsarbeit fehlt und wenige Möglichkeiten bestehen, bei Verwandten oder Freundinnen und Freunden unterzukommen, gestaltet sich die Suche nach einer Wohnung selbst für Schweizerinnen und Schweizer, die aus dem Ausland zurückkehren, als schwierig. Das Beispiel von Francine weist darauf hin, dass der Bezug einer Notschlafstelle nicht selbstverständlich möglich ist.
Je nach Region unterscheiden sich die Notunterkünfte sowohl hinsichtlich ihrer Zugangsvoraussetzungen (z.B.: Preis für die Übernachtung, bürokratischer Aufwand) und ihrer Auslastung. Die von der Hochschule Soziale Arbeit FHNW durchgeführte SNF-Studie zur Obdachlosigkeit kommt zum Ergebnis, dass die staatlichen wie auch nicht staatlichen Notschlafstellen in Genf und Lausanne niederschwelliger aber dafür ausgelasteter sind als z.B. in Basel, St. Gallen und Luzern. Der Fall von Francine regt an darüber nachzudenken, ob Notschlafstellen gendersensibel ausgestaltet sind. Zudem stellt sich die Frage, inwieweit durch die Corona-Pandemie Unterkünfte knapp wurden und andere Übernachtungen z.B. Hotels und Pensionen organisiert werden konnten.